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News & Infos

In keinem Segment der deutschen Druckindustrie ist der Wettbewerbsdruck so zu spüren wie im Akzidenzdruck. Seit 2015 sind die Umsätze der wichtigsten Produktgruppen im Akzidenzbereich jährlich um 3,8 Prozent zurückgegangen, während sich die Anzahl der Betriebe „nur“ um 2,6 Prozent reduziert haben. Kein Geschäftsbereich der Druckbranche ist zudem durch die disruptiven Geschäftsmodelle der Onlinedruckereien stärker betroffen als die traditionellen Akzidenzbetriebe. [...]

Apenberg & Partner hat 55 Unternehmen aus der Druck- und Verpackungsindustrie zum Stand der „Digitalen Transformation“ befragt. Die teilnehmenden Geschäftsführer und Bereichsleiter kamen aus den Geschäftsbereichen Akzidenzdruck, Digitaldruck und Faltschachteldruck. Mit einem Jahresumsatz von 1,9 Mrd. Euro bildeten die Teilnehmer einen guten Querschnitt der Industrie ab.

Die Vergangenheit hat es immer wieder gezeigt. Veritable Branchenkrisen sind für die Druckindustrie nicht nur Katastrophe, sondern auch immer wieder Ansporn für außergewöhnliche Innovationen. Als das Internet sich anmaßte, alles Gedruckte durch digitale Lösungen zu substituieren, haben die Drucker die Onlinedruckereien erfunden. In nicht einmal 20 Jahren, ist es dieser Spezies von Unternehmen gelungen, 15 Prozent des Branchenumsatzes über E-Commerce-Plattformen [...]

Der digitale Verpackungsdruck wird zu einer entscheidenden Größe im Marketing- und Produktions-Workflow. Für ein erfolgreiches Geschäft ist freilich nicht nur internes, sondern auch externes Know-how erforderlich. Vor über 20 Jahren hielt der Digitaldruck Einzug in Gutenbergs Welt. Wegen der Diversität in Sachen Material, Anwendung und Kundenwunsch geschah dies im Verpackungsbereich erst später.
„Der digitale Wandel verändert die Art wie Unternehmen funktionieren. Produkte werden durch das Internet zu vernetzen Services, Prozesse werden durch automatische Abläufe deutlich effizienter. Täglich werden Startups gegründet mit dem Ziel, Bedürfnisse besser zu bedienen und neue Märkte zu erobern.“, so fassen die Software-Entwickler von Me & Company GmbH (1) die Merkmale der digitale Transformation zusammen. Ganz klar, dass diese tiefgreifenden Unternehmensveränderungen in Strategie, Struktur, Kultur und den Prozessen zur Chefsache werden, also im strategischen Management angesiedelt werden müssen. Dabei haben sich vom Chief Technical Officer über den Chief Information Officer und schließlich hin zum Chief Digital Officer eigenständige Managementpositionen herausgebildet, welche entscheidend für das Gelingen des digitalen Wandels und der Nutzung der zugehörigen Geschäftspotenziale, vor allem auch in der Verlags- und Druckbranche, verantwortlich sind. Apenberg & Partner gibt einen Überblick über die verschiedenen Jobprofile. ...
Der Digitaldruck wächst jährlich um 7% und lässt die Offsetverfahren immer häufiger hinter sich. Neue Geschäftsmodelle verändern die Druckindustrie. Nach Meinung der meisten Branchenexperten und der neusten Studie von Pira Smithers wird der weltweite Digitaldruckmarkt bis 2018 auf 187 Mrd. $ wachsen. Das einspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 7,4%. Durch die neuen Inkjet-Technologien wird der Anteil der digitalen Drucksysteme am Gesamtmarkt schneller wachsen, als dies bisher mit der Elektrophotographie möglich war. Während wir heute von einem weltweiten Anteil der Digitaldruck-Technologien von ca. 12% ausgehen, erwartet die Branche bis 2018 ein Wachstum auf über 20%. Während dadurch der Anteil an digital gedruckten Produkten ebenfalls zunimmt, wird für Offsetprodukte ein stetiger Marktrückgang prognostiziert.
Die Bereitschaft, in neue Produktionsanlagen zu investieren, muss wieder ansteigen. Unsere Branche – Kunden ebenso wie Lieferanten – benötigt eine kontinuierliche Erneuerung, um langfristig überleben zu können. Momentan zehren wir in vielen Bereichen von der Vergangenheit. Dies fördert zwar das Servicegeschäft, limitiert aber unsere Möglichkeiten, komplett neue Wege zu gehen.
Jahre bevor Johannes Gutenberg die beweglichen Lettern erfand, produzierte er auf Vorrat Wallfahrtsandenken aus einer Blei-Zinn-Legierung, die sich bei den Pilgern der Aachener Wallfahrt 1440 als religiöse Souvenirs gut verkaufen ließen. Er lernte dadurch vieles, was auch heutige Unternehmer benötigen: Mut, Zielgruppenkenntnis, Kapitalbeschaffung für eine vorausschauende Investition und fachliches Erfindertum. Aus seinen Erfahrungen bei der Arbeit mit den Blei-Zinn-Legierungen entstand unsere grafische Branche. Wohl den Betrieben, die im Vor-Drupa-Jahr wieder Erfinder werden und erkennen, dass sich ihre Kenntnisse nicht auf das Bedrucken von Informationen auf Papier beschränken. Wer Siebdruck beherrscht, kann auch Solarzellen drucken. Wer Offset beherrscht, kann Teil der Wertschöpfung für fälschungssichere Verpackungselemente werden. Mit Inkjet kann man auch Fußbälle individualisieren. Und 3D-Druck ist Datenkompetenz, kombiniert mit einer Beschichtungstechnologie- wie das Drucken auch. Die grafische Branche ist eine Innovationsbranche. Machen wir mit bei den Erfindungen unserer Zeit und überlassen wir das nicht den anderen.
Für die Druckindustrie wird sich im Jahr 2015 nichts Grundlegendes verändern. Es bleibt dabei, dass der Druckdienstleister sich weiterentwickeln sollte zum Full-Media-Dienstleister, der es versteht, seinen Kunden Lösungen anzubieten, die weit über das eigentliche Drucken hinausreichen. Eine klare Positionierung des Unternehmens am Markt ist dabei ganz wichtig. Technologisch wird das Thema „Digitaldruck“ der klare Fokus sein. Der erfolgreiche Drucker ist bereits heute ein starker Digitaldrucker, der auch einen überproportional hohen Anteil am wirtschaftlichen Ergebnis aus dem Digitaldruck generiert. Mit Druck uns den damit verbundenen Dienstleistungen und der richtigen Positionierung kann man in diesem Geschäft auch im Vor-Drupa-Jahr sehr erfolgreich sein.
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